Gelebte Transformation
Halle (Saale) im Wandel
Halle (Saale) konnte als ostdeutsche Stadt im Zentrum des Chemiedreiecks seit 1990 wertvolle Erfahrungen für die erfolgreiche Bewältigung von tiefgreifenden politischen, sozioökonomischen, kulturellen und strukturellen Transformationsprozessen im Kontext der Deutschen Wiedervereinigung sammeln. Zudem steht Halle (Saale) aufgrund der Zusammenlegung der beiden Städte Halle an der Saale und Halle-Neustadt im Jahr 1990 wie keine andere ostdeutsche Stadt für Vereinigung. Tiefgreifende Transformationsprozesse und Vereinigung stellten die neu verbundene Stadtgesellschaft vor doppelte Herausforderungen, die keine andere Stadt in den neuen Bundesländern zu bewältigen hatte. Diese haben wir in der Zusammenarbeit von Kommune, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur gemeinsam angenommen und ernten mit der Bewertung unserer Stadt als eine der dynamischsten in ganz Deutschland nun die ersten Früchte.
Lebenswege
Stadtgeschichte von Halle (Saale)
Meilensteine der Transformation
1281: 4. März. Halle wird erstmals in einer Urkunde als Hansestadt erwähnt.
1517: Martin Luther schickt seine Beschwerde gegen den Ablasshandel in Form seiner 95 Thesen an den damals in Halle residierenden Kardinal Albrecht von Brandenburg, der Luthers Brief an den Papst weiterleitet. Somit gibt die Residenzstadt Halle den Anstoß zur Reformation.
1524: Die Salzarbeiter schließen sich zur "Salzwirkerbrüderschaft im Thale zu Halle" (Halloren) zusammen.
1546: 20. Februar. Die Leiche Martin Luthers wird auf dem Wege von Eisleben nach Wittenberg über Nacht in der halleschen Marktkirche aufgebahrt. Zahlreiche Bürger der Stadt nehmen Abschied vom großen Reformator.
1694 & 1698: Die Universität und die Franckesche Stiftungen entstehen.
1721: Die Königliche Saline auf der Salinehalbinsel nimmt als zweite Salzproduktionsstätte den Betrieb auf. Diese Saline ist moderner als die Saline der Pfännerschaft auf dem Hallmarktgelände und kann somit kostengünstiger produzieren.
1754: Dorothea Erxleben erlangte als erste Frau die Doktorwürde und wurde in Halle promoviert.
1817: Die hallesche Universität wird mit der traditionsreichen Universität Wittenberg zusammengeschlossen.
1945: 31. März. Schwerer Luftangriff auf Halle. Der 501. Fliegeralarm seit Beginn des Krieges bringt der Stadt schwere Zerstörungen in der Nähe des Bahnhofes. Auch Rathaus und Ratswaage fallen in Schutt und Asche.
1964: Juni. Baubeginn für die "Chemiearbeiterstadt Halle-West", dem späteren Halle-Neustadt. Der Ausbau der beiden großen Chemiebetriebe Leuna und Buna zieht immer mehr Arbeitskräfte nach Mitteldeutschland, was die Wohnungssituation dramatisch verschärft. Um diesem Problem entgegenzuwirken, bricht man mit der Auffassung, westlich der Saale nicht bauen zu können. Eine Vielzahl von Pumpen (bis zu 47) sorgt seither für eine Senkung des Grundwasserspiegels in Halle-Neustadt. Zwischen 1967 und 1990 ist Halle-Neustadt eine eigen verwaltete, kreisfreie Stadt.
1989: Die sich in Halle gründende Bürgerrechtsbewegung war Träger der friedlichen Revolution zur Beendigung der SED-Diktatur. Am 7. Oktober fand der erste öffentliche Protest mit 48 Teilnehmern statt, am 30. Oktober waren es bereits mehr als 50.000 Menschen.
1990: Die Städte Halle und Halle-Neustadt werden zusammengelegt. Halle wird viertgrößte Stadt auf dem Gebiet der neuen Bundesländer.
2009: Eröffnung der Bildung- und Begegnungsstätte “Deutsche Einheit “ im Geburtshaus von Hans-Dietrich Genscher, der hierfür zu Gast in Halle war. 2012 eröffnete die Dauerausstellung “Einheit in Freiheit”.
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